Hermann Hesse
Hermann Hesse ( 1877- 1962 )
"Die deutsche Sprache mit ihren großen Schöpfungen vom Nibelungenlied über Luther und Goethe bis heute, diese reiche, elastische und kraftvolle Sprache mit ihren vielen Spielen, Launen und Unregelmäßigkeiten, mit ihrer hohen Musikalität, ihrer Beseeltheit, ihrem Humor ist der größte Schatz, der treuste Kamerad und Trost meines Lebens gewesen."
• Hermann Hesse, in : Wikipedia De Wikipedia En
• Werke von Hermann Hesse, in : Project Gutenberg
• Hermann Hesse Portal
Hermann Hesse - Der Weg nach innen [ Arte / ARD Doku ]
Hermann Hesse - Lebensstationen, Der Weg zu sich selbst
[ 3Sat Doku ] Ein Film von Sarah Palmer
Hermann Hesse - Sein erstes Paradies
Ein Film von Hardy Seer
Hermann Hesse - Superstar [ ARD Doku ] Part 1
[ ARD Doku ] Part 2
Im Nebel
( Autorenrezitation von Hermann Hesse, November 1905
Musik : Soundtrack aus Mrs. Wintersbourne )
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
= = = = = = = =
In the Fog
English translation by Scott Horton
Strange, to wander in the fog.
Each bush and stone stands alone,
No tree sees the next one,
Each is alone.
My world was full of friends
When my life was filled with light,
Now as the fog descends
None is still to be seen.
Truly there is no wise man
Who does not know the dark
Which quietly and inescapably
Separates him from everything else.
Strange, to wander in the fog,
To live is to be alone.
No man knows the next man,
Each is alone.
Hermann Hesse liest In Sand geschrieben
Was Der Wind in Den Sand Geschrieben
Dass das Schöne und Berückende
nur ein Hauch und Schauer sei,
dass das Köstliche, Entzückende,
Holde ohne Dauer sei:
Wolke, Blume, Seifenblase,
Feuerwerk und Kinderlachen,
Frauenblick im Spiegelglase
und viel andre wunderbare Sachen,
dass sie, kaum entdeckt, vergehen,
nur von Augenblickes Dauer,
nur ein Duft und Windeswehen,
ach, wir wissen es mit Trauer.
Und das Dauerhafte, Starre
ist uns nicht so innig teuer:
Edelstein mit kühlem Feuer,
glänzendschwere Goldesbarre;
selbst die Sterne, nicht zu zählen,
bleiben fern und fremd, sie gleichen
uns Vergänglichen nicht, erreichen
nicht das Innerste der Seelen.
Nein, es scheint das innigst Schöne,
Liebenswerte dem Verderben
zugeneigt, stets nah am Sterben,
und das Köstlichste: die Töne
der Musik, die im Entstehen
schon enteilen, schon vergehen,
sind nur Wehen, Strömen, Jagen
und umweht von leiser Trauer,
denn auch nicht auf Herzschlags Dauer
lassen sie sich halten, bannen;
Ton um Ton, kaum angeschlagen,
schwindet schon und rinnt von dannen.
So ist unser Herz dem Flüchtigen,
ist dem Fließenden, dem Leben
treu und brüderlich ergeben,
nicht dem Festen, Dauertüchtigen.
Bald ermüdet uns das Bleibende,
Fels und Sternwelt und Juwelen,
uns in ewigem Wandel treibende
Wind- und Seifenblasenseelen,
Zeitvermählte, Dauerlose,
denen Tau am Blatt der Rose,
denen eines Vogels Werben,
eines Wolkenspieles Sterben,
Schneegeflimmer, Regenbogen,
Falter, schon hinweg geflogen,
denen eines Lachens Läuten,
das uns im Vorübergehen
kaum gestreift, ein Fest bedeuten
oder wehtun kann. Wir lieben,
was uns gleich ist, und verstehen,
was der Wind in den Sand geschrieben.
= = = = = = =
What The Wind Has Etched in Sand
Hermann Hesse ; translation by David Paley
That beauty and charm
Be only a breath and shudder;
That the precious and delightful
Be fair without duration:
Cloud, flower, soap bubble,
Firework and children's laughter,
A woman's glance in the mirrored glass,
And many another thing of wonder,
That they, scarce discovered, fading
With just a moment's lifespan,
Are only a scent and puff of wind;
Oh, that we know with sadness.
And what is lasting, rigid
Has not for us such inward worth:
A gemstone with its outward fire,
The solid shine of a bar of gold;
Even the stars innumerable
Stay far and strange and do not resemble
Us mortals; or reach into
The innermost depths of souls.
No. It seems that innermost beauty,
Is inclined to ruin all endearment
Always near to dying;
And the most precious: the sounds
Of music, that, at their creation,
Already fleeing, already fading,
Are only breezes, currents, fleeting thoughts
Fanned by quiet mourning.
Not even for a heartbeat
Do they last, entrance;
Note after note, when hardly sounded,
Fades already and races hence.
Thus, is our heart to fleeting things,
To fluidity, to life
Loyally and fraternally devoted,
Not to the firm and truly lasting.
Soon, we tire of all that stays:
Rocks, starry canopy and jewels
Transform us eternally into thrusting
Souls of wind and soap bubbles,
Time dependant, unsustaining,
To which dew on the rose leaf,
To which a bird's desires,
The dying of a cloudbank,
The shimmer of the snow, rainbow,
Butterfly, already flown away,
To which the ring of laughter
That, in passing by,
Hardly touching us, can mean a feast
Or touch of woe. We love
What is like us and understand
What the wind has etched in sand.
= = = = = = = =
Die Schöne - Hermann Hesse
So wie ein Kind, dem man ein Spielzeug schenkt,
Das Ding beschaut und herzt und dann zerbricht
Und morgen schon des Gebers nimmer denkt,
So hältst du spielend in der kleinen Hand
Mein Herz, das ich dir gab, als hübschen Tand,
Und wie es zuckt und leidet, siehst du nicht.
아름다운 사람 ( Die Schöne ) - 서유석
Koreanisch & Gesang von SEO Yoo-seok
장난감을 받고서 그것을 바라보고
얼싸 안고 기어이 부숴버리곤
내일이면 벌써 그를 준 사람조차
잊어버리는 아이처럼
오, 아름다운 나의 사람아
당신은 내가 드린 내 마음을 고운 장난감처럼
조그만 손으로 장난하고
내 마음이 고민에 잠긴 걸
돌보지 않는 나의 여인아, 나의 사람아
오, 아름다운 나의 사람아
0 Comments:
Post a Comment
<< Home